Hilfe für pflegende Angehörige

Wer sich zu Hause um einen kranken Angehörigen kümmert, braucht oft auch selbst Unterstützung. Egal ob Pflegebedürftigkeit oder Schicksalsschlag – für die Betroffenen sind die nahen Angehörigen die wichtigste Stütze. Egal ob es sich um kleinere Handreichungen oder um Fürsorge Rund um die Uhr handelt.

Viele Pflegende laufen Gefahr selber krank zu werden, da sie nicht an sich selber denken. Partner von Krebspatienten zum Beispiel, leiden psychisch oft stärker als die erkrankte Person selbst.

 

Krebspatienten: Mit der Angst klar kommen

Gerade für die Partner von Krebspatienten ist es besonders belastend mit dem Fortschreiten oder der Rückkehr der Erkrankung klar zu kommen. Zur Unterstützung gibt es psychosoziale Krebsberatungsstellen, bei denen Angehörige Rat suchen können.

Vielen Angehörigen hilft es seinen Partner bei einem Besuch einer Selbsthilfegruppe beizustehen. In den Selbsthilfegruppen sind Angehörige sogar ausdrücklich erwünscht.

 

Demenz

Die Wesensveränderungen von Demenzerkrankten lassen die Angehörigen erheblich leiden. Die Herausforderung besteht darin, sein eigenes Verhalten zu ändern und zu lernen, dass man den Kranken nicht ändern kann. Hilfe können die Angehörigen hier in Gesprächskreisen und in Schulungen für den Umgang mit Demenzkranken finden. Diese werden von fast allen Kassen übernommen.

 

Eine weitere Hilfe sind Tagespflegestätten. Sie fördern den Erkrankten durch Beschäftigungs- und Bewegungsangebote und verschaffen den Angehörigen Freiräume. Die Pflegekasse übernimmt die Tagespflege auch zusätzlich zur ambulanten Pflege.

 

Familienmitglieder pflegen

Wird ein Familienmitglied plötzlich pflegebedürftig, können berufstätige Angehörige eine bis zu 10-tägige Arbeitspause einlegen um alles zu organisieren. Die Pflegekasse zahlt neuerdings auch für diese Zeit einen Lohnersatz.

 

Internetplattformen er­mög­­lichen Erfahrungsaustausch.

Es gibt mehr als 12.000 ambulante Pflegedienste in Deutschland. Wenn eine Pflegestufe vorliegt übernimmt die Pflegekasse den größten Teil der Kosten. Meist fängt es damit an, dass der Hausarzt zum Beispiel das Anziehen von Kompressionsstrümpfen oder die Medikamentengabe verordnet. Der Nebeneffekt bei diesen kleineren Pflegeunterstützungen ist, dass das Fachpersonal nach dem Rechten sieht und eventuell weiter notwendig werdende Hilfen dem Hausarzt vorträgt.

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