Zecken - gefährliche Plage

Zecken sind kleine aber mitnichten harmlose Spinnentiere. Mit ihrem Biss können sie gefährliche Krankheiten wie Hirnhautentzündung und Borreliose übertragen. Die Erwärmung des Klimas schafft immer bessere Bedingungen für Zecken, so dass sich diese stetig vermehren. Das Infektionsrisiko ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Viele Menschen denken, dass es sie nicht betrifft, da sie in der Stadt leben und sich nicht im Wald aufhalten. Das ist ein gefährlicher Irrglaube. Zecken sitzen auf Gräsern und Büschen und das genauso in den Grünanlagen der Städte wie im Wald und Feld. Auch die Annahme, dass dies nur Südeuropa oder zumindest den Süden Deutschlands betrifft stimmt nicht.


Neuesten Studien zufolge sind ca. 50 % der Zecken mit Borrelien und ca. 5 % mit dem FSME Erregern (Frühsommer-Meningo-Enzephalitis) infiziert. Die Gefahr sich mit Borreliose zu infizieren ist für ganz Deutschland gleich hoch. Die Gefahr an einer Gehirnhautentzündung durch einen Zeckenbiss zu erkranken, ist zwar in Süddeutschland höher, aber immer häufiger tritt diese Infektion auch in allen anderen Gebieten Deutschlands auf. Die Erreger der Borreliose legen sich im Gewebe ab. Symptome treten oft erst Wochen, Monate oder sogar Jahre später auf, das macht die Diagnose mitunter schwer. In den meisten Fällen treten aber nach einiger Zeit großflächige, klar abgegrenzte Rötungen um den Biss herum auf. Es folgen grippale Beschwerden wie Muskel- und Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen oder auch Fieber. In seltenen Fällen können noch nach Jahren Schäden an Organen oder dem zentralen Nervensystem auftreten. Früh erkannt, kann Borreliose mit Antibiotika sehr gut behandelt werden. Jedoch kann Borreliose auch chronisch werden. Einen Impfstoff gibt es bisher noch nicht.

Die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) ist eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute. Die Infektionsrate ist in Deutschland in den letzten 15 Jahren deutlich gestiegen. Die Krankheit ist nicht behandelbar und kann tödlich verlaufen. Jedoch gibt es dafür einen wirksamen und gut verträglichen Impfschutz, der leider jedoch noch zu wenig in Anspruch genommen wird. Zecken werden von den Büschen und Gräsern abgestreift und suchen dann auf dem Wirt einen geeigneten Platz zum beißen. Sie werden von Pheromonen angelockt und bevorzugen gut durchblutete, warme und gern auch feuchte Körperstellen. Bevorzugte Stellen sind neben dem Genitalbereich, die Kniekehlen, die Achselhöhlen und hinter den Ohren. Sollte Sie eine Zecke gebissen haben, ziehen Sie diese am besten mit einer Pinzette oder mit einer Zeckenkarte zügig heraus. Drehen ist nicht notwendig. Ein Drücken der Zecke sollte nach Möglichkeit vermieden werden, denn die Borrelien befinden sich im Hinterteil der Zecke und würden sich bei Druck in das eigene Gewebe entleeren. Das Beträufeln mit Flüssigkeiten wie Öl oder Nagellack sollten Sie unterlassen, auch in diesem Fall würde die Zecke ihren Darminhalt entleeren.


Folgende Maßnahmen zur Vorbeugung können Sie ergreifen:

• Tragen Sie lange Hosen und Socken, stecken Sie die Hose zum Beispiel beim Beerensammeln in die Socken.

• Insektenabwehrende Mittel (Repellants) können schützen – die meisten allerdings nur für zwei bis drei Stunden, spätestens dann müssen Sie den Wirkstoff noch einmal anwenden. Tragen Sie diese an die von den Zeckenbevorzugten Stellen auf.

• Tragen Sie helle Kleidung, darauf kann man herumkrabbelnde Zecken einfacher erkennen.

• Da Zecken einige Stunden benötigen um die geeignete Körperstelle zum beißen zu finden, klopfen Sie sich nach Ihrem Aufenthalt im Freien ab, dabei fallen Zecken wieder von der Kleidung hinunter. Duschen Sie sich anschließend, und suchen Sie Ihren Körper sorgfältig nach den Parasiten ab.


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